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Historie

Die Geschichte vom Hochzeiger Haus

Es war einmal …

… im Jahre 1962 als die Uroma Resi (also Stefans Urgroßmutter), jahrelange Küchenchefin im angesehenen Hotel Post in Imst, zum Pensions-Abschiedsgeschenk nach Jerzens eingeladen wurde.

Nach nur zwei Tagen rief sie ihren 20-jährigen Enkel Werner Sailer (Stefans Vater) an, um sie in Jerzens zu besuchen. Und wie Omas wohl so sind, hatte sie wahrscheinlich schon einen Plan für ihren Enkel. Sofort wurde für ihn eine Hochfahrt mit Jeep zum damals leerstehenden Hochzeiger Haus organisiert. Die Straße ging damals nur bis in den Ort Jerzens. Die restlichen 800 Höhenmeter verliefen über eine 9 Kilometer lange Bergstrecke – nur mit Jeep oder Unimog erreichbar. Werner, der aus der Nähe von Imst kam, war sofort begeistert von der Gegend und der Fernsicht am Hochzeiger. Er war zum ersten Mal am Hochzeiger, damals waren das noch andere Distanzen.

Das Hochzeiger Haus wurde 1932/33 als einfache Schutzhütte gebaut und diente während des zweiten Weltkrieges als Luftstützpunkt der Deutschen Wehrmacht. Der letzte Besitzer starb 1952. Danach stand das Hochzeiger Haus mehr als 10 Jahre leer und war in einem sehr schlechten Zustand.

Die Uroma Resi hat ihren Enkel wohl etwas um den Finger gewickelt und von diesem Projekt überzeugt. Dem jungen Werner – zuvor Hotelsekretär in Hochsölden -  gelang es, mit seinen jungen 20 Lenzen, gleich zwei Banken von seinem Vorhaben zu überzeugen. So kaufte er im Jahr darauf das Hochzeiger Haus und startete mit notdürftigen Umbauarbeiten – ohne Strom und ohne Wasser für die Wintersaison 1963/64.

Lastwägen konnten damals nur bis Jerzens fahren. Von dort brachte Werner mit einem kleinen Unimog das Baumaterial für den Umbau die 9 Kilometer hinauf. Die Hochfahrt dauerte zwei Stunden. Vom Unimog musste wieder alles händisch abgeladen werden. Eine wahre Knochenarbeit! Natürlich gab es auch keine Zentralheizung: Man stelle sich das mal heute vor: unbeheizte Schlafräume und das auf 1.900 Metern Seehöhe. Noch im gleichen Jahr gründeten Werner Sailer und sein Vater Klaus Sailer die Liftgesellschaft Hochzeiger mit acht Personen. Erstes Projekt war ein Tellerlift neben dem Hochzeiger Haus.

Spannendes Detail am Rande: damals war man erst mit 21 Jahren volljährig und erst mit 24 Jahren durfte man ein Gewerbe anmelden. Kurzerhand wurde Werner vom Bezirksgericht mit seinen 20 Jahren für volljährig erklärt. Die besagte Uroma Resi kochte in den ersten Jahren während der Sommermonate am Hochzeiger Haus.

Weihnachten 1965 gab es endlich Strom, Wasser, Heizung im Haus und auch eine bessere Zufahrt. Die Gäste wurden mit Jeeps zum Hochzeiger Haus transportiert. Die 70er Jahre waren aufgrund des Wirtschaftswunders in Deutschland sehr gute und umsatzstarke Zeiten. Es wurde nächtelang gefeiert und das Hochzeiger Haus zog Gäste aus Nah und Fern an. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste war 14 Tage.

1978 wurde das Hochzeiger Haus um das Nebenhaus mit 40 Betten vergrößert. Mitte der Achtziger wurde das Hochzeiger Haus umgebaut und die meisten Zimmer erhielten Dusche und WC. Ein Luxus zur damaligen Zeit!

Seit 2004 ist Stefan Sailer der Chef am Hochzeiger Haus, der auch die Modernisierung und Erweiterung 2015 durchgeführt hat.

Heute erstrahlt das Hochzeiger Haus mit neuem Restaurant, Almsauna, renovierten und neuen Zimmern und urgemütlicher Hüttenatmosphäre wie gehabt, aber mit viel mehr Wohlfühlfaktor!